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Warum die Funktion des Backup-Speichers genauso wichtig ist wie das Backup selbst

Geschrieben von Nathan.Fouarge | 24.11.2025 17:03:34

In den vergangenen Monaten haben wir einen deutlichen Anstieg von Supportfällen festgestellt, die nicht auf fehlerhafte Backup-Konfigurationen, Aufbewahrungsrichtlinien oder Probleme mit dem Zeitplan zurückzuführen waren. In diesen Situationen sah auf der Software-Seite alles perfekt aus. Das Problem lag nicht an der Backup-Strategie, sondern an der Speicherhardware.

Dies ist ein bekanntes Problem für MSPs und IT-Profis. Sie haben eine zuverlässige Backup-Routine aufgebaut, ihre Prozesse dokumentiert und Wiederherstellungen regelmäßig überprüft. Trotzdem sind sie mit Datenverlust oder längeren Ausfallzeiten konfrontiert, weil beispielsweise über Nacht ein NAS-Volume aufgegeben hat oder ein USB-Backup-Ziel stillschweigend ausgefallen ist. Hardwarefehler zählen nach wie vor zu den häufigsten Ursachen für Datenverlust in KMU-Umgebungen.

Dieser Trend erinnert uns daran, dass die Datensicherung nicht bei Backup-Software oder Cloud-Replikation endet. Die physischen Geräte, auf denen diese Backups gespeichert werden, und die Bedingungen ihrer Umgebung sind Teil derselben Schutzkette.

Für MSPs ist die Funktion der Speicherhardware wichtig.

Backups sind zwar unverzichtbar, aber keine Garantie. Wenn die zugrunde liegende Speicherhardware ausfällt – insbesondere ohne Vorwarnung – haben selbst perfekt konfigurierte Jobs plötzlich kein zuverlässiges Speicherziel mehr.

Festplatten und RAID-Arrays haben eine begrenzte Lebensdauer und ein Ausfall ist nicht immer vorhersehbar. Den aktuellen Daten der Backblaze’s Q3 2025 Drive Stats zufolge liegt die durchschnittliche jährliche Ausfallrate (AFR) in deren Rechenzentren bei etwa 1,55%. Dabei weisen bestimmte Hersteller von Speichermedien ein deutlich höheres Risiko auf. Diese Zahlen stammen zwar aus groß angelegten Rechenzentren, verdeutlichen aber eine grundsätzliche Tatsache: Festplatten verschleißen und die Ausfallkurve beschleunigt sich mit zunehmendem Alter – insbesondere bei NAS-Systemen, deren Laufwerke kontinuierlich laufen und höheren thermischen sowie Vibrationsbelastungen ausgesetzt sind.

In KMU-Umgebungen kann der Ausfall einer einzelnen Festplatte weitaus störender sein als in einem Hyperscale-Rechenzentrum. Die folgenden Szenarien sehen wir relativ häufig:

  • NAS-Geräte mit RAID, bei denen über Monate unbemerkt eine Festplatte degradiert und während der Reparatur eine zweite ausfällt, was zu einem vollständigen Datenverlust führt.
  • USB-Laufwerke, die für schnelle Backup-Jobs genutzt werden, aber nie überwacht werden und in einem staubigen Büro langsam überhitzen oder durch wiederholte Stromstöße beschädigt werden.
  • Direkt angeschlossene Laufwerke, die über Jahre hinweg ohne Luftzufuhr, ohne SMART-Tests und ohne proaktiven Austausch in einem Rack oder unter einem Schreibtisch betrieben werden.

Jedes dieser Szenarien kann ohne Vorwarnung ein Backup-Ziel außer Betrieb setzen.

Und die betrieblichen Auswirkungen sind erheblich. Selbst ein vorübergehender Verlust des Zugriffs auf kritische Daten kann den Betrieb lahmlegen, Kundenprojekte verzögern oder teure Wiederherstellungsversuche erforderlich machen.


Warum NAS-, USB- und DAS-Laufwerke ausfallen können

Festplatten sind mechanische Geräte und somit verschleißanfällig. Selbst unter idealen Bedingungen ist die Lebensdauer jeder rotierenden Festplatte begrenzt. Wenn Sie die Gründe für Ausfälle verstehen, können Sie bessere Entscheidungen über die Überwachung, Austauschzyklen und die Auswahl von Backup-Zielen treffen.

Mechanischer und umgebungsbedingter Stress

Die meisten Festplattenausfälle sind auf physischen Verschleiß zurückzuführen. Rotierende Platten, Aktuatorarme und Lese-/Schreibköpfe arbeiten mit engen Toleranzen. Eine jahrelange Rotation führt zu einer Materialermüdung. Hitze beschleunigt diesen Prozess. Eine schlechte Belüftung im NAS-Gehäuse oder ein beengter Schreibtisch können die Innentemperaturen erhöhen. Dauerhaft hohe Temperaturen stehen in direktem Zusammenhang mit höheren Ausfallraten.

Ein weiterer Hauptfaktor ist physischer Schock. Eine Analyse von Payam Data Recovery zu über 30.000 ausgefallenen Laufwerken zeigt, dass Head-Crashes, die häufig durch Vibrationen, Stöße oder das Bewegen eines laufenden Laufwerks verursacht werden, nach wie vor zu den zerstörerischsten Arten von HDD-Ausfällen zählen.

Elektrische Probleme

Ein weiterer stiller Killer sind Stromschwankungen. Überspannungen, Spannungseinbrüche und instabile Spannungen können Controller-Platinen beschädigen und Schreibvorgänge korrumpieren und das lange bevor ein Laufwerk SMART-Warnungen ausgibt. Mit der Zeit verkürzt dieser elektrische Stress die Lebensdauer der Komponenten. Insbesondere Systeme ohne USV-Schutz, also mit einfachen Steckdosenleisten, weisen deutlich höhere Raten unerwarteter Laufwerksausfälle auf.

Unterschiede in der Fertigung und Technologie

Nicht alle Laufwerke sind gleich konstruiert. So verwenden Consumer-Modelle andere Toleranzen und eine andere Firmware-Logik als Enterprise-Laufwerke. SMR-Laufwerke verhalten sich unter dauerhafter Schreiblast anders als CMR-Laufwerke und können in RAID- oder intensiven Backup-Szenarien Leistungs- oder Zuverlässigkeitsprobleme verursachen. Auch Unterschiede in der Fertigung, den Firmware-Versionen und den Komponentenchargen können dazu führen, dass bestimmte Modelle überproportional hohe AFR-Werte aufweisen.

Ausfallkurve und reale Lebensdauer

Mehrere Studien zeigen, dass die meisten Laufwerke etwa drei bis fünf Jahre halten, wobei die Ausfallraten nach dem vierten Jahr stark ansteigen. Prosoft Engineering und ITAMG haben diese durchschnittliche Lebensdauer in langwierigen Tests immer wieder überprüft.

Kurz gesagt: Irgendwann wird jedes Laufwerk ausfallen. Dieser Zeitpunkt kann zwar durch Wartung, Überwachung und die richtigen Umgebungsbedingungen hinausgezögert werden, doch lässt sich das Risiko nicht vollständig eliminieren.

Welche Überwachungs- und Wartungsmaßnahmen verhindern Laufwerksausfälle?

Die meisten Laufwerksprobleme lassen sich durch die richtigen Überwachungs- und Wartungsroutinen bereits lange vor einem Datenverlust erkennen. Der Schlüssel liegt in der Kombination aus softwarebasierter Telemetrie, physischen Kontrollen und Umgebungsmanagement. Es gibt keine narrensichere Methode, aber eine mehrschichtige Überwachung verbessert die Früherkennung erheblich.

SMART: Nützlich, aber allein nicht ausreichend

SMART ist nach wie vor die Basis für die Einschätzung der Laufwerksgesundheit. Es zeigt wichtige Indikatoren wie die Temperatur, umverteilte Sektoren, ausstehende Sektoren, die Lesefehlerquote sowie die Ergebnisse von kurzen und erweiterten Selbsttests. Diese Attribute korrelieren mit einer höheren Ausfallwahrscheinlichkeit und sind unverzichtbar, um negative Trends frühzeitig zu erkennen.

Doch SMART allein kann den Ausfall einzelner Laufwerke nicht zuverlässig vorhersagen. Wie Googles wegweisende FAST-’07-Studie zeigte, korrelieren bestimmte SMART-Attribute zwar mit einem erhöhten Risiko, die Vorhersagegenauigkeit für einzelne Festplatten bleibt jedoch gering. Laufwerke leiden unter Kinderkrankheiten, Anomalien in der mittleren Lebensdauer und Ausfällen ohne vorherige SMART-Abweichungen, insbesondere in NAS-Umgebungen. In diesen verbergen Hersteller manchmal Rohdaten hinter vereinfachten Dashboards.

Praktische Empfehlungen:

  • Verfolgen Sie statt Einzelwerte lieber Trendänderungen, z. B. steigende, umverteilte oder ausstehende Sektoren, zunehmende CRC-Fehler oder häufige Lesefehler.
  • Planen Sie außerdem monatlich kurze SMART-Tests und vierteljährlich erweiterte Tests.
  • Stellen Sie sicher, dass geplante Tests und Warnmeldungen auf Ihrem NAS aktiviert sind. Ergänzen Sie bei Bedarf die Berichte mit CLI-Tools wie smartctl, falls der Hersteller bestimmte Metriken herunterspielt.

Prädiktive Analysen und ML-basierte Überwachung

Um die Grenzen von SMART zu überwinden, setzen NAS-Hersteller bei der Analyse zunehmend auf ML. Ein Beispiel hierfür ist die Integration von QNAP mit ULINKs DA Drive Analyzer. Durch das Update von 2025 wurden die Präzision und die Trefferquote bei der Vorhersage von Ausfällen im Frühstadium deutlich verbessert. IT-Administratoren können damit proaktive Austauschmaßnahmen planen, bevor ein Laufwerk endgültig ausfällt. Diese prädiktiven Warnungen können an Ihr RMM/NOC weitergeleitet und automatisch in Tickets oder Workflows integriert werden.

ML ersetzt SMART nicht, sondern ergänzt es, indem es Muster über Hersteller, Firmware-Versionen und Nutzungsprofile hinweg erkennt.

Passives Monitoring und automatisierte Warnmeldungen

Passives Monitoring schließt die Lücken zwischen geplanten Tests, da es Probleme sofort erkennt, wenn sich die Hardware abnormal verhält. Für NAS-Systeme sollten E-Mail-Benachrichtigungen bei Laufwerksfehlern, RAID-Degradation und Rebuild-Ereignissen aktiviert sein. Wenn Sie NAS-Benachrichtigungen an Ihr RMM oder NOC weiterleiten (per E-Mail, Syslog, Webhooks oder SNMP), stellen Sie sicher, dass sie an das Ticket-System geschickt werden und nicht in den Geräteprotokollen verschwinden.

Bei Windows-Servern und Workstations mit USB- oder direkt angeschlossenen Backup-Laufwerken sollten Sie das Windows-Ereignisprotokoll auf Festplatten-, Speicher- und Systemfehler überwachen. Die Ereignis-IDs 7, 11, 51 und 57 signalisieren häufig frühe Festplattenprobleme. Die Weiterleitung dieser Ereignisse oder deren Erfassung über einen RMM-Agenten hilft dabei, ausfallende USB-Laufwerke frühzeitig zu erkennen.

Physische Wartung ist nach wie vor unverzichtbar

Selbst bei perfektem Monitoring sind es häufig die physischen Bedingungen, die darüber entscheiden, wie lange ein Laufwerk überlebt. Die folgenden Aufgaben haben einen positiven Einfluss auf die Funktionsweise der Hardware:

  • Entfernung von Staub und Management des Luftstroms: Staubansammlungen in Gehäusen und NAS speichern Wärme. Durch regelmäßige Reinigung wird verhindert, dass sich die Temperaturen im Laufe der Zeit erhöhen.
  • Vibrationskontrolle: Schlecht befestigte Einschübe, lose Trays oder Desktop-NAS-Geräte, die auf instabilen Oberflächen stehen, können mechanischen Verschleiß begünstigen.
  • Prüfung der Temperatur: Insbesondere in engen Büros oder warmen Serverräumen sollten Sie die Lüfterleistung und den Luftstrom überprüfen.
  • Firmware-Updates: Laufwerks-, Gehäuse- und NAS-Betriebssystem-Updates beinhalten häufig Korrekturen für die Fehlerbehandlung, die Stromkalibrierung sowie die Laufwerkskompatibilität.

Qualität des Stroms: Die Elektronik darf nicht ignoriert werden

Probleme, die durch Strom verursacht werden, zählen zu den am häufigsten unterschätzten Ursachen für Laufwerksausfälle. Überspannungen, Spannungseinbrüche und Stromschwankungen schädigen die Elektronik, lange bevor offensichtliche Symptome auftreten. Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) mit automatischer Spannungsregelung (AVR) mildert diese Probleme, indem sie die Eingangsspannung stabilisiert und bei längeren Ausfällen eine kontrollierte Abschaltung ermöglicht.

Dies gilt nicht nur für den Server. Auch Ihr NAS, Ihre USB-Backup-Ziele und Ihre externen Gehäuse sollten an eine geschützte Stromversorgung angeschlossen sein.

Dateisystem-Integrität und Data Scrubbing

Bit Rot kann RAID und SMART vollständig umgehen. Moderne Dateisysteme helfen dabei, Probleme zu erkennen und zu beheben, bevor sie sich über Backup-Ketten ausbreiten können.

  • Btrfs und ZFS verfügen über integrierte Prüfsummen für Daten und Metadaten.
  • Scrubbing überprüft diese Prüfsummen und repariert beschädigte Blöcke in parity-geschützten Pools.

Auf einigen NAS-Systemen kann Btrfs-Daten-Scrubbing vierteljährlich oder halbjährlich geplant werden, wobei sich die Häufigkeit nach der Änderungsrate der Daten richtet. ZFS-Administratoren folgen in der Regel einem ähnlichen Rhythmus. Bei großen Scrubbing-Vorgängen müssen Sie mit einer spürbaren I/O-Last rechnen. Planen Sie daher entsprechende Wartungsfenster ein.

Proaktiver Austausch

Letzlich gibt es einen Faktor, den man nicht „wegmonitoren“ kann: das Alter. Sobald Laufwerke die 4- bis 5-Jahres-Marke überschreiten oder hohe Power-On-Hour-Werte erreichen, steigt ihre statistische Ausfallwahrscheinlichkeit erheblich. Ein proaktiver Austausch ist deutlich günstiger als ein Desaster Recovery oder ein mehrtägiges Rebuild-Fenster, insbesondere, wenn währenddessen eine zweite Festplatte ausfällt.

Konkrete Maßnahmen für MSPs und IT-Profis

Selbst mit fundiertem Verständnis dafür, warum Laufwerke ausfallen und wie man sie am besten überwacht, kann es für MSPs und IT-Profis schwierig sein, dieses Wissen in tägliche, wiederholbare Routinen umzusetzen.

Organisationen, die katastrophale Datenverluste konsequent vermeiden, behandeln Speicher in der Regel wie Patching, Sicherheitsupdates oder Compliance-Vorgaben: als geplante, vorhersehbare Disziplin und nicht als Reaktion auf Tickets. Sie folgen nicht theoretischen Best Practices, sondern praktischen Routinen, die sich in der Praxis immer wieder bewährt haben.

1. Verschaffen Sie sich einen klaren Überblick über die Speicherhardware, für die Sie tatsächlich verantwortlich sind.

Die größten Risiken lauern dort, wo niemand nachsieht. Ein vergessener USB-Stick, der hinten an einem Arbeitsplatz steckt. Ein NAS mit nur einem Einschub unter dem Schreibtisch der Rezeptionistin. Oder ein DAS-Gehäuse im Serverrack, dessen Luftstrom seit der letzten Umgestaltung des Büros nicht mehr überprüft wurde. Bevor Sie etwas effektiv warten können, benötigen Sie ein Inventar – nicht nur der Geräte, sondern auch der Firmware-Versionen, des Alters der Laufwerke, der Gehäusemodelle, des Stromschutzes und der Umgebungsbedingungen. Sobald diese Basis vorhanden ist, wird alles andere deutlich einfacher.

2. Durch kontinuierliches Monitoring wird das Speicher-Management planbar statt reaktiv.

Für die meisten MSPs ist eine monatliche Kontrolle der Systeme, die keine Warnungen ausgeben, ausreichend. In der Regel genügt ein kurzer SMART-Test aller Backup-Ziele – egal, ob NAS, DAS oder USB – um frühzeitig Anomalien aufzudecken. Diese Tests dauern nicht lange, beeinträchtigen in der Regel nicht das Backup-Fenster und sind hervorragend dazu geeignet, Laufwerke zu identifizieren, die bereits umverteilte oder ausstehende Sektoren ansammeln. Dies ist auch der richtige Zeitpunkt, um sicherzustellen, dass die Firmware und das NAS-OS nicht veraltet sind. Firmware-Updates sollten zwar nie ohne das Lesen der Release Notes installiert werden, aber es ist erstaunlich, wie oft diese die Logik zur Fehlerbehandlung betreffen. Außerdem sollte geprüft werden, ob Warnmeldungen weiterhin das NOC erreichen.

Vierteljährliche Routinen umfassen in der Regel tiefgreifendere Prüfungsmaßnahmen, die sich im Rahmen eines Wartungsfensters durchführen lassen. Erweiterte SMART-Tests sind gründlicher als monatliche Schnelltests und decken Probleme auf, die Schnelltests übersehen. Data Scrubbing auf Btrfs- oder ZFS-Pools ist ebenso wertvoll, insbesondere für Parity-basierte NAS-Volumes, bei denen Bit Rot unsichtbar bleiben kann, bis eine benötigte Datei betroffen ist. Die vierteljährliche Wartung bietet auch die Gelegenheit, die Umgebungsbedingungen zu überprüfen, beispielsweise ob die Staubfilter verstopft sind oder die Kühlleistung nachlässt.

Das Alter und die Nutzungsmuster der Laufwerke sollten zweimal im Jahr überprüft werden. Die Ausfallraten von Festplatten steigen nach drei bis vier Jahren deutlich an. MSPs, die bereits einen Ersatz vorliegen haben, bevor die Ausfallkurve zuschlägt, sind fast immer im Vorteil. Die Power-On-Hours sind aussagekräftiger als das reine Kalenderalter. Sobald Laufwerke die Vier- bis Fünf-Jahres-Marke erreichen, insbesondere solche in NAS-Umgebungen, die kontinuierlich laufen, ist es ratsam, bereits vorab Ersatzlaufwerke bereitzustellen. Halbjährliche Zyklen eignen sich auch ideal, um die Wiederherstellungs-integrität über verschiedene Backup-Generationen und Speicherziele hinweg zu überprüfen. Wiederherstellungen decken zudem subtile Hardwareprobleme auf. Dazu zählen beispielsweise sporadisch auftretende Fehler auf einem USB-Backup-Laufwerk, die nur unter dauerhafter Leselast sichtbar werden.

Zusätzlich müssen Sie Maßnahmen ergreifen, die außerhalb eines festen Zeitplans und nur unter bestimmten Umständen anfallen, zum Beispiel:

  • Ein defektes RAID-Array: Oft bedeutet dies, nicht benötigte Last auf dem Netzwerk zu reduzieren und sicherzustellen, dass das Ersatzlaufwerk die richtige Technologie (z.B.: CMR statt SMR) verwendet. Außerdem müssen die Temperaturen der Hardware während des gesamten Reparaturfensters genau überwacht werden.
  • SMART-Warnungen: Ein einzelner umverteilter Sektor ist möglicherweise nicht besorgniserregend. Ein ansteigender Trend, ein CRC-Fehler oder ein neuer ausstehender Sektor genügen jedoch, um einen Austausch des Laufwerks zu rechtfertigen.
  • Umgebung: Auch übermäßige Hitze oder Stromanomalien erfordern sofortige Maßnahmen. Sobald die Ursache behoben ist, empfiehlt es sich, einen erweiterten SMART-Test oder ein Data Scrub durchzuführen, um sicherzustellen, dass keine Schäden zurückgeblieben sind.

3. Helfen Sie Ihren Kunden, die Vorgänge zu verstehen.

Ihre Kunden gehen oft davon aus, dass Backups ausreichen, und erkennen nicht, dass auch die Hardware kontinuierliche Aufmerksamkeit benötigt. Eine Aufklärung über Laufwerkslebenszyklen, proaktive Austauschrichtlinien und Umgebungsrisiken verhindert Verwirrung, wenn ein „scheinbar einwandfreies“ Gerät ersetzt werden muss. MSPs, die diese Erwartungen von Anfang an dokumentieren und erklären, erleben weniger Auseinandersetzungen und erhalten schneller die Genehmigung für notwendige Hardwareänderungen.

4. Die Konsistenz der Tools ist genauso wichtig wie die Routine.

Tools wie Smartmontools, CrystalDiskInfo und Hard Disk Sentinel liefern zuverlässige Einblicke auf Geräteebene, während NAS-Dashboards herstellerspezifische Funktionsdaten ergänzen. Wenn diese Daten in Ihre RMM-Plattform eingespeist werden, werden Ereignisse wie SMART-Warnungen, RAID-Änderungen, Queue-Depth-Spitzen und Temperaturalarme zu konkreten Ticketsund werden so nicht mehr bei Routineprüfungen übersehen. Ein konsistenter Tool-Stack stellt sicher, dass jede Warnung denselben Workflow durchläuft. Dadurch sind Laufwerksprobleme einfacher zu erkennen und zu verwalten.

Was tun, wenn ein Laufwerk ausfällt?

Im Falle eines Laufwerksausfalls ist es von oberster Priorität, weitere Schäden zu vermeiden. Laufwerke fallen selten „sauber” aus. Stoppen Sie daher alle Aktivitäten auf dem Gerät, sobald Sie einen Ausfall vermuten. Fortgesetzte Schreibvorgänge – insbesondere auf einem Laufwerk mit instabilen Köpfen oder sich entwickelnden fehlerhaften Sektoren – können eine Situation, die noch wiederhergestellt werden kann, in einen dauerhaften Hardwareschaden verwandeln.

Als Nächstes überprüfen Sie den Zustand Ihrer Backups. Wenn das ausgefallene Laufwerk ein Backup-Ziel und kein Produktionsspeicher ist, müssen Sie lediglich sicherstellen, dass Ihre anderen Backup-Kopien intakt sind. Sobald Sie ein funktionierendes alternatives Backup haben, ersetzen Sie das defekte Gerät und führen Sie ein sauberes, vollständiges Backup auf ein gesundes Ziel durch.

Wenn das ausgefallene Laufwerk Primärdaten enthält und die Backups unvollständig oder veraltet sind, sollten Sie dem Drang widerstehen, eine DIY-Wiederherstellung zu versuchen. Mechanische Ausfälle erfordern fast immer eine Reinraumumgebung. MSPs, die frühzeitig ein professionelles Datenrettungslabor hinzuziehen, können in der Regel deutlich mehr Daten retten und verhindern, dass sich das Problem verschlimmert.

Für NAS-Umgebungen ist ein leicht anderer Ansatz erforderlich. Ein degradiertes RAID-Array ist kein Notfall, sofern es korrekt behandelt wird. Ersetzen Sie das ausgefallene Laufwerk durch eine passende Festplatte, minimieren Sie schwere Workloads während der Reparatur und überwachen Sie die Temperaturen.

Nachdem das unmittelbare Problem behoben wurde, lohnt es sich, die Ursachen des Ausfalls zu überprüfen. Oft hinterlassen übersehene Warnungen, alternde Hardware, Luftstromprobleme oder Stromschwankungen Hinweise. Jeder Vorfall bietet die Gelegenheit, das Monitoring zu verbessern, Warnmeldungen zu optimieren oder die Umgebungsbedingungen anzupassen, damit der nächste Ausfall weniger störend ist.

Abschließende Gedanken

Festplatten halten nicht ewig und die Umgebungen, in denen sie betrieben werden, beschleunigen diesen Prozess oft zusätzlich. Für MSPs und IT-Profis liegt der Unterschied zwischen einer routinemäßigen Hardware-Aktualisierung und einem Ausfall meist in den Routinen: Entscheidend sind konsequentes Monitoring, Wartung und Laufwerkersatz.

Um größere Ausfälle zu vermeiden, ist nichts Schwieriges erforderlich. Durch eine Routine aus SMART-Tests, Scrubbing, physischen Kontrollen und geplanten Austauschzyklen werden die meisten Überraschungen eliminiert. In Kombination mit einer guten Warnungen und den richtigen Monitoring-Tools wird Speicherhardware zu einem berechenbaren Faktor statt zu einem unkalkulierbaren Risiko.

Und genau das erwarten KMU von den MSPs, die sie betreuen. MSPs schaffen echten Mehrwert, wenn sie Ausfälle verhindern, statt nur darauf zu reagieren. Durch die Kombination aus regelmäßigem Monitoring, Umgebungsmanagement, proaktivem Austausch und standardisierten Tools werden Laufwerksausfälle von unvorhersehbaren Notfällen zu planbaren Ereignissen.

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